Operative Zahnentfernung
von zerstörten wie von Weisheitszähnen
Zahnmedizin ist in erster Linie Zahnerhalt. Es gibt jedoch Situationen, in denen die Entfernung eines oder mehrerer Zähne (Zahnextraktion) zwingend erforderlich ist, z.B. bei stark zerstörten Zähnen, oder wenn die Zähne verlagert und überzählig sind. Die Eingriffe werden von uns sorgsam geplant und wir garantieren für Sie oder Ihr Kind eine geringstmögliche Belastung.
In der Regel wird die Entfernung des Zahnes in örtlicher Betäubung durchgeführt. Am Anfang steht die Lockerung des Zahnes mit geeigneten Instrumenten. Anschließend wird der Zahn herausgezogen (extrahiert). Dabei gibt es u.U. Geräusche, die Sie nicht beunruhigen sollten. Größere Wunden, etwa nach dem Ziehen von Backenzähnen, werden zugenäht und die Fäden nach einer Woche wieder entfernt.
Die operative Zahnentfernung ist anspruchsvoll, wenn vom zerstörten Zahn die Zahnkrone fehlt oder der Zahn bis in die Tiefe geschädigt ist. Auch gebogene Zahnwurzeln, die den Zahnnerv umschließen, oder während der Zahnextraktion abgebrochene Zahnreste im Kieferknochen können eine Herausforderung darstellen. In diesen Fällen ist die Expertise des Oralchirurgen gefragt. Und zwar insbesondere dann, wenn Teile des Kieferknochens entfernt werden müssen, um an die verbliebenen Zahnreste heranzukommen.
WEISHEITSZÄHNE - wann eine Operation notwendig ist
Wann spricht man von Weisheitszahn
Weisheitszähne sind die hintersten Backenzähne. Umgangssprachlich werden sie auch “Achter” genannt. Von der Mitte aus gezählt ist der Weisheitszahn der achte Zahn hinten im Gebiss.
Was passiert mit den Weisheitszähnen
Bei etwa 80 Prozent aller jungen Erwachsenen bleiben die Weisheitszähne mehr oder weniger im Kiefer stecken und brechen nicht durch. Man spricht dann von Zahnretention. Liegt der Weisheitszahn untypisch im Kiefer (z.B. ein querliegender Weisheitszahn), spricht man von Zahnverlagerung. Brechen die Weisheitszähne durch, geschieht das meist im Alter von 18 bis 25 Jahren.
Was spricht für die Entfernung von Weisheitszähnen
Brechen die Weisheitszähne durch, finden sie häufig nicht genügend Platz im Kiefer. Andere Weisheitszähne wachsen schief in die Mundhöhle hinein. In beiden Fällen kann es durch fortwährenden Druck auf die Nachbarzähne zu ungünstigen Verschiebungen aller anderen Zähne kommen.
Auch nicht durchbrechende Weisheitszähne können über die Jahre zu Problemen führen. Sie kennen das sicher. Die umgebende Mundschleimhaut ist gerötet und schmerzhaft geschwollen. Im schlimmsten Fall entstehen Karies, bakterielle Zahnfleischentzündung, mit Flüssigkeit gefüllte Hohlräume (Zysten) sowie durch Druck- und/oder Karies bedingte Schäden an den Nachbarzähnen.
Die Therapie richtet sich nach dem Ergebnis der Röntgenuntersuchung. Bei Platzmangel im Kiefer, wiederkehrender bakterieller Zahnfleischentzündung und selten auch bei chronischen Kopf- und Gesichtsschmerzen bleibt therapeutisch nur noch die Weisheitszahnentfernung. Und zwar befundabhängig entweder in örtlicher Betäubung oder in Narkose.
Die Entfernung eines Weisheitszahnes ist nicht ganz frei von Risiken. Die notwendige Aufklärung durch den Zahnarzt umfasst Entzündung, starke Blutung, selten bleibendes Taubheitsgefühl im Bereich von Mund und Kiefer nach Verletzung des Unterkiefernerven, sehr selten auch den Bruch des Kiefers nach postoperativ zu großer Kieferbelastung.